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Frau Roth erklärt den richtigen Gebrauch der ServietteAm 21. und 22. Januar 2015 durften die Schüler der 11. Jahrgangsstufe in zwei Gruppen an einem Kurs für moderne Umgangsformen mit Geschäftsessen teilnehmen. Das Angebot fand im Rahmen des fakultativen Teils des BuS-Unterrichts statt und wurde dankend und mit viel Begeisterung angenommen.

Nachdem die Schüler um 11 Uhr mit dem Bus in Stein angekommen waren, wurden sie herzlich vom Internatsleiter der Schule Schloss Stein Herrn Sebastian Ziegler willkommen geheißen. Im alt rustikalen Appellzimmer stellte uns Herr Ziegler den Schulleiter Herrn Friedrich Flamm, das Service-Personal, den Koch sowie Frau Karen Roth, die Leiterin des Benimmkurses, vor.

Dann wurde die Gruppe in den gemütlichen Speisesaal geführt, wo sie Platz nehmen durfte. Gleich zu Beginn erklärte uns Frau Roth ihren Tätigkeitsbereich und berichtete, dass sie von Chefs großer Firmen engagiert werde, um deren Angestellte in Sachen Verhalten im Businessleben zu coachen. Dies machte einen gewissen Eindruck auf uns Schüler. Erste Fragen wurden beantwortet und Frau Roth erklärte grundlegende Verhaltensregeln am Tisch, wie z.B. das Entfalten und den Gebrauch einer Serviette.

Dann wurde auch schon das Essen vom Service-Personal serviert. Als Vorspeise gab es Tafelspitzsuppe, wobei hier die Frage aufkam, ob man den Löffel mit Suppe zum Abkühlen schwenken dürfe. Darauf erhielten die Schüler ein klares „Nein“. Dies war auch die Antwort auf die Frage, ob man die Pfannenkuchenstreifen zum besseren Essen teilen dürfe.

Backhendl auf „Wiener Art“ mit Kartoffelsalat wurde als Hauptspeise aufgetischt. Hierzu erklärte Frau Roth den Schülern, dass man dieses niemals mit den Fingern essen dürfe. Reste des Hähnchens werden auf die linke Tellerseite geschoben, damit der Teller noch ansehnlich aussieht. Wenn man einen Teil des Gerichtes nicht mag oder eine Allergie gegen bestimmte Speisen hat, muss man es auch nicht essen, erzählte uns Frau Roth. Außerdem zeigte sie uns, wie man dem Kellner signalisiert, dass man mit dem Verzehr fertig ist. Um dies kenntlich zu machen, legt man das Besteck auf 5 Uhr, wobei das Messer rechts von der Gabel liegen sollte.

Spätestens hier hatten die 11.-Klässler Durst und wollten sich Wasser einschenken. Doch halt! Auch hier gibt es Tücken. Denn nur Männer dürfen einschenken. Eine Frau arbeitet nicht beim Essen und so muss sie warten, bis ein Mann ihr das Einschenken des Getränks anbietet. Diese Regel stieß bei den Jugendlichen auf Verwunderung.

Die Krönung des Menüs war die Mousse au Chocolat mit Sternfrucht. Hierzu belehrte uns die Stil und Etikette Expertin, dass man auch die Nachspeise mit zwei Besteckteilen (Kaffeelöffel und Kuchengabel) isst. Auch darüber waren die Schüler doch sehr überrascht.

Nach dem leckeren Menü erklärte sich Fr. Roth bereit, noch Fragen zu beantworten. Diese waren vielgefächert und das Interesse groß. So erklärte uns Frau Roth, dass man bei einem Geschäftsessen weder ein billiges Gericht noch ein sehr teures bestellt und man auch nicht einfach eine Vorspeise oder einen Nachtisch ordern könne, sondern dies nur auf Erlaubnis des Chefs gestattet sei. Ein Hinweis zu einem Büffet war, dass man den Teller nur zu einem Drittel beladen dürfe und lieber öfters gehen solle. Die Erklärung, dass man ein verursachtes Malheur nicht selbst beheben, sondern dazu den Kellner rufen sollte, erstaunte uns Schüler ebenfalls sehr.

Die Benimmkursleiterin gab der Q11 nicht nur Tipps zum richtigen Essen, sondern auch welche darüber hinaus. So ist Dialekt bei einem Vorstellungsgespräch genauso untersagt wie bei einem Geschäftsessen, da man bei diesen Gelegenheiten Hochdeutsch sprechen sollte. Auf die Frage von Frau Bauer erklärte sie auch, dass ein Chef unvermittelt im Gespräch Englisch zu reden beginnen könne und der Beteiligte dann ebenfalls auf Englisch das Gespräch weiterführen sollte. Dies ist ebenso ein Test, wie auch das Anbieten eines alkoholischen Drinks oder einer Zigarette, welche man natürlich dankend ablehnen sollte. Überhaupt ist das „Danke“-Sagen dem Chef, aber auch dem Personal des Lokals gegenüber sehr wichtig.

Die Expertin klärte die Teilnehmer des Kurses auch über das richtige Outfit auf. Ein Mann sollte gepflegt mit Hemd und Jackett, einer Stoffhose und Lederschuhen auftreten. Bei einer Frau dagegen gibt es mehr zu beachten. Ihr Make-Up sollte angemessen und dezent sein. Die Fingernägel können rot lackiert sein oder natürlich gelassen werden, auf keinen Fall sollte man jedoch künstliche Nägel mit Strasssteinchen tragen. Das Outfit einer Frau sollte weiblich und elegant sein. Hohe Schuhe sind dabei kein „Muss“, sondern sollten nur getragen werden, wenn man auch wirklich gut damit laufen kann. In Sachen Kleidung und im Gespräch sollte man sich selbst stets treu bleiben. Auf persönliche Fragen muss man zudem nicht antworten, wenn man dies nicht will.

Letztendlich war es ein schöner Tag, an dem die Teilnehmer interessante und wichtige Tipps erhalten haben. Nun sind die Schüler dank Frau Roth gewappnet für ein erfolgreiches Geschäftsleben und werden in der ein oder anderen Lebenssituation sicherlich an die nützlichen Hinweise denken.

Ein herzliches Dankeschön gebührt natürlich Frau Roth sowie der Schule Schloss Stein für die Gastfreundschaft.

Laura Poller (Q11)

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