headerimage-winter19.jpg

Am Donnerstag, den 13.07.2017, begeisterte Valentin Haase vom Stadtarchiv Traunreut mit einem lokalgeschichtlichen Vortrag über die Migrationsgeschichte Traunreuts die Schüler der Klasse 10B.

Gleich zu Beginn weckte Herr Haase das Interesse der Schüler, indem er anhand einer Klassenliste Hypothesen zur Herkunft ihrer Familien aufstellte, die sich in einigen Fällen auch bewahrheiteten. Ob Huschka und Lischke aus dem Sudetenland oder Auburger, wohl seit dem 13. Jahrhundert in Bayern angesiedelt – die Schüler freuten sich auf diese Weise mehr über sich und ihre Klassenkameraden zu erfahren.

Anschließend erklärte Herr Haase wie aus „Muna-St-Georgen“ schließlich Traunreut wurde und zeigte anhand mehrerer anschaulicher Materialien wie sich die Bevölkerung dank der Vertriebenen, der Simensianer und der Gastarbeiter rasch entwickelte. Die Schüler sahen dazu zeitgenössische Karten und Urkunden, zum Beispiel das Dokument zur Gründung der Stadt Traunreut.

Heer Haase untermauerte seine Erklärungen zusätzlich mit Original-Filmaufnahmen aus dem Traunreut der 50er und 60er Jahre. Ein erster Kurzfilm lieferte Informationen über die Giftgasentsorgung nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Ein weiterer Filmausschnitt stellte die Gastarbeiter, die nach Traunreut gekommen waren, in den Fokus. Anhand dieser Zeitzeugenberichte erfuhren die Schüler zum Beispiel, dass die Kinder der Gastarbeiter sogar zwei unterschiedliche Schulbänke drücken mussten – vormittags in einer deutschen Schule, nachmittags noch zusätzlich in einer beispielsweise Griechisch-Schule. Vor allem diese Filmaufnahmen kamen sehr gut bei den Schülern an, zumal sie die Schauplätze rund um ihre eigene Schule wiedererkannten und verblüffende Veränderungen feststellen konnten.

Der Vortrag war zudem gespickt mit zahlreichen unterhaltenden Anekdoten. Zum Beispiel lernten die Schüler, weshalb sie heute in Traunreut zur Schule gehen und nicht etwa in „Traunwaldtraut“ oder gar in „Arbeitslosenstadt“, Ortsnamen, die bei der Gründung der Stadt ebenfalls zur Debatte standen.

Nach einer Fragerunde der Schüler an den Experten aus dem Stadtarchiv verabschiedete sich Herr Haase mit dem Versprechen wiederzukommen, um auch die künftigen 10. Klassen über die Migrationsgeschichte ihrer Heimatsstadt zu informieren.

StRefin H. Kornexl

Zum Seitenanfang