Simon Bauer aus St. Georgen ist seit 40 Jahren Lehrer für Biologie und Chemie. Davon war er 38 Jahre lang am Gymnasium in Traunreut tätig und wurde am Freitag in einer kleinen Feier verabschiedet. Dem allseits beliebten Lehrer fällt der Abschied nicht ganz leicht, „die Schüler werden mir fehlen“, gesteht er.

Aufgewachsen ist Simon Bauer in Sachrang, studierte nach dem Gymnasium in München und kam zunächst für zwei Jahre als Referendar ans Keppler Gymnasium in Weiden in der Oberpfalz. Im Februar 1980, „genau vor 38 Jahren und zehn Tagen“ wie er selber sagt, kam er ans Gymnasium nach Traunreut, das damals noch nicht den Namen Johannes Heidenhains trug. Seine Frau Theresia, mit der er kürzlich Silberhochzeit feiern durfte, unterrichtet ebenfalls am JHG.

Oberstudiendirektor Matthias Schmid verriet bei der Abschiedsfeier, was in der Anfangszeit des jungen Lehrers in der Beurteilung stand: „Simon Bauer ist ein körperlich gesunder, dem Sport aufgeschlossener, widerstandsfähiger, zäher Lehrer“. Diese Beschreibung passe für sein ganzes Schulleben. In der Krankenstatistik der Kollegen sei er so gut wie nicht vorgekommen und er habe der Schule viele sportliche Erfolge eingebracht mit Jugendlichen, die er trainierte und coachte, ob im Badminton oder Skifahren. Zahlreiche Skilager begleitete er und führte den regelmäßigen Lehrersport ein. 2001 wurde er Fachbetreuer für Biologie und Chemie und später auch für Natur und Technik und war als solcher laut Matthias Schmid „total zuverlässig, unaufdringlich und kollegial“. Ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn habe ihn in vielen Jahren als Personalratsvorsitzender ausgezeichnet. Außerdem sei er das „grüne Gewissen“ der Schule gewesen und habe aktiven Umweltschutz vorgelebt. Der Schulleiter überreichte Simon Bauer eine Dienstjubiläumsurkunde für 40 Jahre im Lehramt und als Abschiedsgeschenk eine alte Fliese aus der ehemaligen Aula der Schule, auf der ein Abdruck eines Ammoniten zu sehen ist. „Simon, auch du hast an unserer Schule einen ganz großen Abdruck hinterlassen“, betonte Matthias Schmid. Pensioniert wird der Lehrer erst in eineinhalb Jahren, zunächst geht er in die Freistellungsphase. Ganz muss das JHG aber noch nicht auf ihn verzichten, da er sich bereit erklärt hat, den laufenden Biologiekurs der Q12 noch bis zum Abitur im Mai zu begleiten. Die Fachschaft Bio/Chemie, Brigitte Kramer als Vertreterin des Elternbeirates und seine Kollegen überreichten Simon Bauer Geschenke zum Abschied.

Der Abschied fällt dem engagierten Lehrer sichtlich nicht leicht. „Ich gehe gar nicht so gerne, zum einen wegen dem schönen neuen Schulhaus, das wir jetzt haben, zum anderen, weil mir die Schüler fehlen werden“, erklärte Simon Bauer im Gespräch mit der Heimatzeitung. Im Rückblick stellt er fest, dass er „meistens“ sehr nette Schülerinnen und Schüler gehabt habe und ihm die jungen Leute heute sogar noch netter und aufgeschlossener vorkämen als früher. Für ihn als begeisterten Hobbysportler war es immer eine Freude, neben seinen Schulfächern Biologie und Chemie auch die sportlichen Aktivitäten an der Schule begleiten zu dürfen. Mehrmals holten die von ihm betreuten Schüler schöne Erfolge bei „Jugend trainiert“ darunter vier oberbayerische Meistertitel. Ein Anliegen war ihm immer auch der Umweltschutz. So errichtete er vor Jahren mit Schülern ein Biotop am Schulgelände, das er sogar über die Bauarbeiten retten konnte. „Das war nicht nur ein einmaliges Projekt, schön wäre es, wenn der Teich auch erhalten bleibt und weiterhin gepflegt wird“, ist sein Wunsch. Auch hat er sich sehr für den Erhalt von zumindest ein paar Bäumen auf dem Gelände stark gemacht. Dass trotzdem einige beim jüngsten Um- und Neubau weichen mussten, habe ihn schon geärgert. Als negative Erinnerung an seine Zeit an der Schule führt er die „chaotische“ Umstellung von G9 auf G8 an, „wie das abgelaufen ist, das war schon Kabarett reif“. Und worüber er sich immer wieder aufregen könnte, sind in seinen Augen übertriebene Vorschriften und Auswüchse der Bürokratie.

Wenn er jetzt nicht mehr jeden Tag in die Schule geht, will sich Simon Bauer mehr in der Ortsgruppe des Bundes Naturschutz engagieren, der er schon seit langem angehört. Er könnte sich vorstellen, dabei auch eine Arbeitsgruppe mit interessierten Schülern einzurichten, da er nach wie vor gerne mit jungen Leuten arbeitet. Auch wäre er weiterhin bereit, im Winter die Skimannschaft der Schule zu betreuen, und ehrenamtlich ist er zudem in der Sparte Badminton im TSV Stein/St. Georgen engagiert.

Im Rahmen der Feier für Simon Bauer wurden am JHG auch fünf Referendare verabschiedet, die im ersten Halbjahr des Schuljahres am Gymnasium tätig waren, und Birgit Israel erhielt eine Dienstjubiläumsurkunde für 25 Jahre im Lehramt.        

P. Mix

 

Simon Bauer Badminton Turnier 2018

Simon Bauer verabschiedet sich – aber doch nicht vom Lehrersport, denn sportlich stellt er uns alle in den Schatten! Am Samstag, den 24.02.2018, durfte Herr Bauer daher mit einigen ehemaligen und aktiven Kollegen, sowie auch vielen ehemaligen Schülern ein Badminton Turnier bestreiten und sein sportliches Können mal wieder unter Beweis stellen.

Alle Beteiligten freuten sich über die gemeinsamen Spiele und natürlich besonders über ein Wiedersehen im sportlichen Sinn. Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich am Samstag die Zeit genommen haben mit uns zu spielen und uns anzufeuern – und Gratulation dem Sieger des Turniers: Simon Bauer!

StRin I. Schwarz