headerimage_summer_flow.jpg

Einweihung Neubau 1117   3Insgesamt sieben Jahre dauerte es vom Beginn der Planungen bis zur Vollendung. Jetzt ist das Johannes-Heidenhain-Gymnasium nach Teilneubau und Generalsanierung fertig und ein bildungspolitisches „Juwel“, wie es Landrat Siegfried Walch am Dienstag bei der offiziellen Einweihung ausdrückte. Das viele Geld, die viele Arbeit und die große Geduld, die Schülern, Lehrern, Nachbarn in der vierjährigen Bauphase abverlangt worden sind, hätten sich gelohnt. „Wir können stolz sein auf unsere Schule“, meint Oberstudiendirektor Matthias Schmid.

Architekt Philipp von Funcke vom Architekturbüro Köhler in Gauting präsentierte den Gästen bei der Schuleinweihung die einzelnen Phasen des Bauprojektes. 2010 habe sein Büro mit der Planung eines Umbaus und teilweisen Neubaus begonnen. Der Baukörper des Gymnasiums sei zu dem Zeitpunkt sehr zergliedert gewesen, man habe teils weite Wege zurücklegen müssen durch dunkle, lange Gänge. 2014 begannen dann die Arbeiten mit dem Abriss des Flügels, in dem früher die Stadtbücherei untergebracht war, und im Anschluss konnte mit dem Teilneubau begonnen werden. Während der gesamten vierjährigen Bauzeit seien die Arbeiten aufgrund der Enge zwischen den Gebäudeteilen sehr schwierig gewesen. Schließlich musste der Lehrbetrieb die ganze Zeit weiterlaufen. Nach dem Umzug in den Neubau wurde der Westflügel völlig entkernt und saniert. Der letzte Abschnitt war schließlich der Abriss des südlichen Gebäudes und die Erstellung des neuen Pausenhofes, der in den Sommerferien 2017 fertig wurde. „Heute präsentiert sich die Schule deutlich kompakter“, erläuterte der Architekt. Die neue Aula sei das zentrale Herzstück des Gebäudes, die Klassenzimmer alle hell, freundlich und frisch belüftet. Die Ausführung des Baues sei schon zuvor sehr hochwertig gewesen, betonte Philipp von Funcke, und es habe schon manchmal ein bisschen wehgetan, einige Teile entfernen zu müssen. Als kleine Erinnerung daran hängt ein Bild mit alten Amoniten, die in der alten Aula verbaut waren, im Gang des Verwaltungstraktes. Insgesamt sei die Schule aber freundlicher und moderner geworden und habe auch von außen eine gewisse Ästhetik. Der Kostenrahmen und die vorgesehene Zeitschiene seien eingehalten worden.

Für Schulleiter Matthias Schmid haben sich der Aufwand und das viele Geld auf jeden Fall gelohnt. „Der Landkreis zeigt hier, dass ihm Bildung was wert ist. Wir als Gesellschaft müssen bereit sein, Geld für die Schüler auszugeben“, so sein Fazit, denn „Schulen sind Orte, wo sich unsere Zukunft entscheidet.“ Wenn auch mit dem Abriss einiger Gebäudeteile so manches verschwunden ist, eines sei nach wie vor da: der positive Geist der Schule, den jeder seiner drei Vorgänger in der Schulleitung gepflegt habe. Die Anforderungen der modernen Zeit wie Brandschutzverordnungen, Energieeffizienz, Digitalisierung und mehr hätten einen Neubau beziehungsweise die Generalsanierung notwendig gemacht. Von Dr. Robert Anzeneder als Schulleiter auf den Weg gebracht, hat Matthias Schmid in seiner Nachfolge das Projekt vollendet.

Landrat Siegfried Walch hob in seiner Ansprache hervor, dass sich der Landkreis sehr wohl seiner Verpflichtung gegenüber den Schulen bewusst sei. 14 Schulen sind in der Trägerschaft des Landkreises, „das ist auch eine finanzielle Herausforderung, die muss man erst einmal stemmen“, so der Landrat, „aber das ist es uns wert“. Teilneubau und Generalsanierung des Johannes-Heidenhain-Gymnasiums kosteten insgesamt 17,6 Millionen Euro, fünf Millionen Euro davon übernahm der Freistaat Bayern. Ziel sei es, den jungen Menschen das bestmögliche Lernumfeld zu schaffen. Mit dem Abitur, das sie am Johannes-Heidenhain-Gymnasium ablegen können, stünden ihnen in der starken Wirtschaftsregion im Landkreis Traunstein alle Türen offen.

Für Bürgermeister Klaus Ritter ist es das Ziel einer Schule, „die jungen Menschen mit großer Persönlichkeit auszustatten und zu wappnen für die Herausforderungen nach der Schulzeit“. Traunreut sei in der Region nicht nur ein wichtiger Industriestandort sondern auch ein zentraler Schulstandort, an dem die „gesamte mögliche Schullandschaft zur Wahl“ steht.

Der katholische Pfarrer Thomas Tauchert und der evangelische Pfarrer Stefan Hradetzky gaben dem Gebäude und allen Menschen darin den kirchlichen Segen und wiesen darauf hin, dass alle Schülerinnen und Schüler gleichermaßen wertgeschätzt werden sollten. Zur Umrahmung der Einweihungsfeier traten verschiedene musikalische Gruppen der Schule auf, die zeigten, dass nicht nur die üblichen Lernfächer sondern auch die musische Förderung am Traunreuter Gymnasium eine große Rolle spielen. Beim Tag der offenen Tür am kommenden Samstag, 25. November, von 10 bis 15 Uhr können sich alle Interessierten in der Schule umsehen.

P. Mix

Einweihung Neubau 1117   1
Einweihung Neubau 1117   2
Zum Seitenanfang