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GelattedeRois 0118   1Zum modernen Fremdsprachenunterricht gehören nicht nur das Lernen von Wortschatz und Grammatik, sondern auch die Vermittlung von Kultur, Lebensweisen und Traditionen. Daher stand die Französischstunde der Lerngruppe 9ABC (F3) am Donnerstag nach den Weihnachtsferien, passend zum vorhergehenden Feiertag, unter dem besonderen Thema l’Epiphanie (dt. Dreikönigstag).

Von unserem französischen Volontaire Antoine Roudie erfuhren die SchülerInnen aus erster Hand, wie der Dreikönigstag in seinem Land gefeiert wird. Da der 6. Januar in unserem Nachbarland kein Feiertag ist, werden die Feierlichkeiten zu Ehren der Heiligen Drei Könige immer am ersten Sonntag nach dem 1. Januar abgehalten. Traditionell backen die Franzosen an diesem Tag eine Galette des Rois (im Großteil Frankreichs ein Blätterteigkuchen mit Mandelfüllung, in Südfrankreich eine Brioche mit Früchten) in der zusätzlich eine kleine Porzellanfigur (frz. la fève) versteckt wird. Die Galette des Rois wird dann in ebenso viele Stücke wie Gäste geschnitten, plus eins. Das zusätzliche Stück war früher für den ersten Armen gedacht, der das Haus besuchte und wird daher auch „Armenstück“ (frz. le part du pauvre) genannt. Zum Verteilen des Kuchens setzt sich nun der oder die Jüngste unter dem Tisch und wird bei jedem Stück gefragt, wer es bekommt. So wird die Galette des Rois nach und nach an die Anwesenden verteilt. Danach geht es ans Essen und vor allem ans Finden der Porzellanfigur. Denn die Person, die die Porzellanfigur findet, wird symbolisch zum König bzw. zur Königin des Tages gekrönt und darf sich noch einen Partner / eine Partnerin aussuchen.

Nach der Theorie ging es für die Klasse über in die Praxis, denn dank der Backkünste einer Schülerin, wurde die Tradition im Klassenzimmer auch gelebt. Die Tische und Stühle wurden für ein gemütliches Miteinander zusammengestellt, die Galette des Rois traditionell angeschnitten und verteilt und dann gemütlich bei einem Gespräch in der Fremdsprache über die Unterschiede zur deutschen Tradition des Dreikönigstages verzehrt. Leider wollte es das Schicksal so, dass keiner die versteckte Figur (in unserem Falle aus Plastik) in seinem Stück hatte und wir somit keinen König bzw. keine Königin krönen konnten. Daher passten wir die Tradition leicht an und losten unseren König des Tages.

StRef Y. Gerzer

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